Bericht zum Waldbegang am 29.09.2023
Mit der Umsetzung des Alt- und Totholzkonzeptes der Landesforstverwaltung kann die Gemeinde Ökopunkte auf dem gemeindeeigenen Ökokonto sammeln als vorgezogenen Ausgleich für künftige bauliche Maßnahmen. Bei Umsetzung des Konzeptes müssen im Forstbetrieb sogenannte Waldrefugien ausgewiesen werden, d. h. die Waldflächen werden auf Dauer aus der Nutzung genommen und stillgelegt. Die Stilllegung muss verschiedene Baumarten betreffen. Zusätzlich sind über die gesamte Waldfläche verteilt noch Habitatbaumgruppen auszuweisen, die ebenfalls dem natürlichen Zerfall überlassen werden.
Eine weitere Förderung ist über das Bundesprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" möglich, bei deren Teilnahme die Waldbesitzer über 20 Jahre lang eine Zuwendung erhalten können. Für diesen Zeitraum müssen fünf Prozent der Waldfläche stillgelegt und einzelne Habitatbäume ausgewiesen werden. Es gilt, bestimmte Kriterien für klimaangepasstes Waldmanagement einzuhalten, die über die derzeit bestehenden Zertifizierungen hinausgehen. In den ersten 10 Jahren kann eine Förderung in Höhe von insgesamt 270.000 Euro, in den nächsten 10 Jahren eine Förderung in Höhe von 15.000 Euro ausbezahlt werden. Da die Fördersumme begrenzt ist, werden Anträge in der Reihenfolge des Antragseinganges bearbeitet.
Beide Fördermodelle können nebeneinander umgesetzt werden. Über das weitere Vorgehen muss der Gemeinderat entscheiden. Bei den weiteren Stationen wurde aufgezeigt, dass durch verschiedene Faktoren wie den Klimawandel und Baumkrankheiten im Gemeindewald künftig vermehrt auch andere und resistentere Baumarten angepflanzt werden müssen. Revierleiter Tobias Scholz wird wie schon in der Vergangenheit auch künftig mit neuen Arten in überschaubaren Mengen experimentieren. Letzte Station war die Besichtigung des sanierungsbedürftigen "Rentnerhütte" im Bruchwald. Hier wurde auch die Problematik der Vermüllung im Wald angesprochen, die leider dauerhaft ein großes und teures Ärgernis für alle ist.
Nach der rund dreistündigen Exkursion bei spätsommerlichen Temperaturen fand der Abschluss im Feuerwehrgerätehaus statt.